Zwischen Bern und Ostermundigen herrscht Tauwetter: Eine Gemeindefusion liegt auf einmal wieder im Bereich des Möglichen. Auch die anderen Gemeinden der Kernagglomeration Bern, also Köniz, Bremgarten, Ittigen, Zollikofen, Muri und Kehrsatz sind näher an die Stadt gerückt. Die Geschichte zeigt: Wo Zürich zu Beginn des 20. Jahrhunderts konsequent eingemeindet hat, sind die Gemeinden um Bern eigenständig geblieben. Öffnet sich nun ein neues Zeitfenster für die Vision einer Stadt Bern, vereinigt mit den umliegenden Gemeinden? Braucht es überhaupt Fusionen oder funktionert es im jetztigen Zustand eigentlich ganz gut?
Lassen Sie uns wissen:
Mit Eingemeindungen würde die Stadt wahrscheinlich in mehrere Wahlkreise aufgeteilt. Durch die zusätzlichen Stimmbürgerinnen und -bürger würde die Stadt politisch etwas eingemittet. Wenn kein politisches Lager sich mit seiner Mehrheit zu komfortabel fühlt, kann das die Ideenvielfalt und die politische Effizienz fördern.
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Die Eingemeindungen würden auch das politische Gewicht verschieben. Ich glaube nicht dass auswertige Gemeinden mir der Verkehrspolitik von der Stadt Bern einverstanden sind. Die müssen ja dann für Gemeindeheschäfte in die Stadt und ohne Parkplätze muss dies wohl zu Fuss erledigt werden und Zeit ist Geld. Bei der Informatik in der Stadt Bern geht das noch Jahre bis etwas via Internet gemacht werden kann. Weiter ist die Verwaltung der Stadt Bern nicht in der Lage, Eingemeindungen zu handeln. So bleiben die Aussengemeinden immer Aussenstehende.
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Genau darum ist es wichtig, dass man mitredet. Und das geht nur, wenn man dabei ist. Die Berner könnnten z.B. überzeugt werden, dass man der Aglo gratis Abos und gratis Parkhäuser gibt, wenn die Stadt mehr zu geht etc. Und Herrenschwanden, Bremgarten etc. müssen auch dabei sein. Aber gerade bei Herrenschwanden, dass vom ländlichen Kirchlindach immer wieder „vergewaltigt“ wird (Bauern und Rechte organisieren sich zusammen für Gde-Versammlung oder man nimmt undemokratische 7 Anläufe und wartet „leere Gde.Versammlung“ ab bis Aarematte II durchegestiert wird), die Schlafgemeinde Herrenschwanden verpasst das natürlich etc., muss bei Bern dabei sein. Diese rechte SVP-Land-Gesinnung gehört auf den Frienisberg, das Moderne zu Stadt. Und dann wäre vielleicht auch eine dringend nötige Amtszeitbeschränkung mal möglich.
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Die längst fällige Fusion bringt m.e. viele Vorteile für alle. So Hoffen wir, dass es endlich klappen wird!
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Der Vorteil: drastische Reduktion von Schnittstellen und damit das Fundament für eine zielgerichtete Entwicklung Berns als Herz des Alntons und als bedeutende Region in der Schweiz an der Schnittstelle zwischen deutscher und französischer Schweiz.
Der Nachteil: ?
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Mit diesem Schuldenberg und dem hohen Steuersatz ist Ostermundigen nicht attraktiv. Die Braut muss zuerst noch ihre Hausaufgaben erledigen.
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Da sollte doch eher Muri eingemeindet werden sodass eine Steuergerechtigkeit erreicht werden kann. Denn nur ein Schritt über die Stadtgrenze und sie kommen aus der Steuerhölle Bern in den Steuerhimmel Muri.
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Ostermundiger und Ostermundigerinnen; Hütet Euch vor einem Anschluss an die Stadt Bern . Ihr geratet sonst in eine Steuerhölle !
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Top-Beitrag:
Ostermundigen kann sich weder ein funktionierendes Jugendzentrum noch ein breites Jugendangebot leisten. In Ostermundigen findet zwei Mal wöchentlich der Hangartreff statt. Zudem gibt es einmal monatlich einen Jugendtreff sowie Abende für Mädchen und Jungs. Daneben hat es noch einige Ferienangebote. Die andauernden Lärmklagen gegen das Jugendzentrum Hangar sind lästig und behindern immer wieder die Arbeit im Bereich der Jugendarbeit. Das Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit Ostermundigen und Stettlen (OKJA) sieht wahrscheinlich auch deshalb im Vergleich zum Angebot der Stadt Bern mager aus.
Die Stadt Bern hingegen glänzt mit ihrem umfassenden Angebot. Ins Auge fällt vor allem der Trägerverein für die offene Jugendarbeit der Stadt Bern. Bewerbungswerkstatt, autonome Raumnutzungen, Treffkultur mit Freizeitangeboten, Moditreff, Jugendkulturzentrum, Kleidertauschprojekte, Streetsoccer, Workshops, Siebdruckatelier, Beratungen, Spraywände, Kochevents, Outdoor-Aktivitäten und Theaterprojekte sind nur einige der vielzähligen Angebote in der Stadt Bern. Vor allem zu überzeugen vermag der Fachbereich Integration. Dieser bietet Fachberatung zu Fragen der sozialen Integration von ausländischen Jugendlichen, zu kultursensibler Jugend-, Eltern- und Familienarbeit sowie zu Dynamiken der Diskriminierung und gesellschaftlichen Aus- und Abgrenzung. Jugendliche mit einem Migrationshintergrund und ihre Bezugspersonen werden beraten und unterstützt. Eine solche Fachstelle wäre für die Ausländerinnen und Ausländer von Ostermundigen sehr wünschenswert, zumal das Integrationsangebot in Ostermundigen sehr klein ist. Nebst diesem wichtigen Teilgebiet bietet der Verein auch den Fachbereich Mädchenarbeit an. Es werden u.a. Mädchentreffs, verschiedene Kurse und Beratungsgespräche für Mädchen und junge Frauen angeboten, um dem Ziel einer Annäherung an die Chancengleichheit und die freie Wahl der eigenen Lebensgestaltung näher zu kommen.
Eine Fusion mit der Stadt Bern würde für die Jugendlichen von Ostermundigen nur eine Angebotsausdehnung bedeuten.
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Es ist erfreulich, dass hier so positiv für eine Fusion von Bern mit Ostermundigen argumentiert wird. Die Vorteile überwiegen sehr wahrscheinlich, vor allem jetzt, wo die finanzielle Lage in Ostermundigen schlecht ist.
Wir Berner müssen uns auch fragen, was unsere Stadt dazu beigetragen hat, dass Menschen mit tiefem Einkommen in die Agglomeration abgewandert sind. So schön es geworden ist, in der Stadt zu leben, umso teurer wohnt man heute auch. Dass wir uns jetzt bereit machen, diese Menschen wieder einzugemeinden und für sie Wohn- und Lebensraum zu bieten, ist nichts als recht.
Aber ich plädiere dafür, sich nun auf diese eine realistische Fusion zu konzentrieren. Das Möglichkeitsfenster bei den anderen Agglomerations-Gemeinden ist nicht offen. Natürlich muss die Stadtstruktur immer offen bleiben für weitere Fusionen, aber das betrifft einen völlig anderen Zeithorizont.
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Vielen Dank für Ihre Beiträge. Wir haben einige Ihrer Inputs in einem redaktionellen Beitrag zusammengefasst: https://www.derbund.ch/bern/region/berner-skepsis-wegen-finanzen-zustimmung-aus-ostermundigen/story/24785606 Zudem haben am Donnerstag der Stadtpräsident von Bern un der Gemeindepräsident von Ostermundigen informiert. Bereits 2024 könnte Ostermundigen zu Bern gehören. https://www.derbund.ch/bern/region/in-sechs-jahren-hat-bern-einen-stadtteil-ostermundigen/story/16475586
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Ich bin froh, dass es nun weitergeht. Die Nachbargemeinden sollen wirklich noch einmal mit der Bevölkerung prüfen, ob eine Fusion zum Wohle der Region nicht effektiv die sinnvollere Option ist, als den Weg des Einzelgängers zu gehen.
Ich als Stadtberner finde es eine sehr attraktive Vorstellung angrenzende Gemeinden wie Ostermundigen, Köniz, Muri und Zollikofen der Bundesstadt einzuverleiben und somit die nationale Gewichtung gemessen an den Einwohnern zu vergrössern. Die polyzentrale Stadt liegt den Schweizern und das Erfolgsmodell Zürich gibt den Fusionsbefürwortern als Musterbeispiel Recht.
Ich glaube der Identitätsverlust der einzelnen Gemeinden als konträres Argument ist eine wenig weitsichtige Auffassung der städtebaulichen Entwicklung. Fusion ist in diesem Fall etwas Gutes, denn wenn zwei Schwächere sich zusammentun, werden sie stärker. Selbst den konservativen Gegnern sollte dieses ur-eidgenössische Gedankengut einleuchten. Ich hoffe, Bern präsentiert sich in 50 Jahren als ein fortschrittliches, wirtschafts- und einwohnerstarkes Zentrum im heutigen strukturschwachen Kanton und stärkt somit das nahe Umfeld, wie auch die eigene Position im nationalen und internationalen Wirtschaftsraum.
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Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? In fünf oder einem Dutzend Gemeinden diskutieren, wie eine Lösung im zusammenhängenden Siedlungsgebiet aussehen könnte, dann das in einer Regionalkonferenz diskutieren, mit den Ergebnissen zurück in den Dutzenden Gemeinden weiterdiskutieren. Wir haben schlicht zu viel Geld, dass wir uns das leisten können. Und erst noch für alles viel länger brauchen als Zürich. Das macht ja nichts, weil die uns über den Finanzausgleich bezahlen. Ist uns das der Lokaldünkel wirklich wert?
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Die Grenzen zwischen der Stadt Bern und insbesondere den direkten Nachbarsgemeinden Ostermundigen, Köniz und Muri-Gümligen verwischen immer mehr. In manchen Strassen erkennt man gerade noch an den andersfarbigen Abfallsäcken, dass dort die Gemeindegrenze verläuft. Die starren Gemeindegrenzen haben sich überlebt, die Lebenswelten haben sich über die Jahre geändert. Es ist deshalb an der Zeit, dass die Politik nachvollzieht, was im Alltag der Menschen längstens zu Realität geworden ist. Ein Zusammengehen von Ostermundigen und Bern wäre ein erster wichtiger Schritt. Weitere Fusionen müssten aber unbedingt erfolgen, bis hin zu der vom Verein «Bern neu gründen» skizzierten Grossstadt Bern bestehend aus zwölf Gemeinden. Bellinzona hat vorgemacht, dass eine solche Fusion gelingen kann. Bern und Ostermundigen sollen es jetzt anpacken und einen Anfang machen.
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Top-Beitrag:
Ich muss immer lachen, wenn vom Dorf Ostermundigen, Zollikofen oder Köniz die Rede ist. Wishful thinking – Dorf war vielleicht vor 70-80 Jahren noch korrekt. Fact ist, dass sich diese Gemeinden schon lange zu Stadtquartieren entwickelt haben. Deshalb den Blick nicht nur auf Ostermundigen richten, sondern gleich den grossen Wurf machen und die ganze innere Agglo fusionieren, d.h. ausser Ostermundigen auch Bolligen, Ittigen, Zollikofen, Bremgarten, Köniz, Kehrsatz und Muri. Dann würde die neue Gemeinde Bern wieder dem effektiven Stadtgebiet entsprechen. Die Einsparungen in der Verwaltung wären gross, weitere Synerigen ergeben sich vor allem bei der Raum- und Verkehrsplanung. Zudem würde Bern national und international stärker wahrgenommen, wenn die offizielle Einwohnerzahl auf gegen 250’000 steigen würde. Die Bürgernähe ist gewährleistet, es gibt ja auch in der heutigen Stadt Quartier- , Sport- und andere Vereine, welche die Interessen sehr lokal vertreten können.
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Top-Beitrag:
Der Bundartikel vom 8. Dezember bereitet einen guten Boden für erste inhaltliche Diskussionen über die Auswirkungen einer Fusion zwischen Bern und Ostermundigen. Das Bild, das gezeichnet wird, scheint mir treffend. Für ein Fazit ist es zu früh. Ich bin allerdings überzeugt, dass eine Fusion langfristig für beide Gemeinden ein Gewinn wäre. Die Stadt Bern könnte wachsen und neuen Planungsraum gewinnen und mit einer grösseren Einwohnerzahl auch interkantonal an politischem Gewicht zulegen. Umgekehrt überfordern die vielfältigen Herausforderungen eine Gemeinde mit der Bevölkerungsstruktur wie Ostermundigen zunehmend. Diese Struktur zu ändern, ist mit vielen Neuzugezogenen teilweise schon gelungen, aber grundsätzlich schwierig und sozialpolitisch heikel. Es wäre sinnvoller, das Problem im Rahmen einer grossräumigeren Sozial- und Wohnbaupolitik im Verbund mit der Stadt Bern anzugehen. Wir haben bereits mit anderen Vorhaben gesehen, dass wir Projekte zusammen mit der Stadt umsetzen können (z.B. Tram). Die Stadt Bern belässt den einzelnen Quartieren eine hohe Eigenständigkeit. Ich könnte gut damit leben, wenn es künftig nicht nur heisst «Bümpliz bei Bern», sondern auch «Ostermundigen bei Bern».
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Als Ergänzung zum hervorragenden Beitrag von Naomi Jones und Franziska Rothenbühler ist die nationale Auswirkung einer Fusion nicht zu unterschätzen. Zu oft wird meines Erachtens Bern im nationalen Kontext schwach bzw. falsch wahrgenommen. Durch die Fusion der beiden Nachbarsgemeinden Bern und Ostermundigen wären wir betreffend der Einwohnergrösse schon beinahe mit Basel oder Genf gleichauf. Obwohl die Anzahl der EinwohnerInnen allein noch kein Garant für eine andere Wahrnehmung bei nationalen Diskussionen darstellt, so führt sie doch eher zu einem neuen Urteil. Die Stimme Berns erhält zusätzliches Gewicht.
Rudolf Alther
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Verkraften kann man sie vielleicht, nach und nach, aber ich denke nicht, dass es diese Fusionen «braucht». Zumindest Bern braucht sie nicht, im Gegenteil, es könnte passieren, dass dadurch natürlich gewachsene Mehrheiten plötzlich kippen.
Fusionen aus rein monetären Gründen sind besonders problematisch. Bestes Beispiel dafür ist doch Bümpliz/Betlehem, das sich Bern damals nur angeschlossen hat, weil es pleite war und auch jetzt, nach 100 Jahren, noch ein Fremdkörper im Stadtgebilde ist, ganz anders tickt und von Bern wie von einem (eher ungeliebten) Nachbarn redet.
Wenn sich also nur die Gemeinden Bern anschliessen, denen das Geld ausgeht, und die Reicheren aussen vor bleiben, kommt es nicht gut, jedenfalls nicht für Bern. Grösse ist für mich persönlich kein relevanter Faktor, ich kann nur einigermassen echte Liebesheiraten befürworten. Das Gerede von all den Vorteilen gleicht jenem von Firmenbossen, die jeweils von Synergien schwafeln, welche sich im Nachhinein aber fast immer als Fata Morgana entpuppen.
Wie es um die Beziehung der Agglogemeinden zu Bern steht sieht man ja gut jeweils, wenn es um Beiträge an die Kulturinstitutionen der Stadt geht, die sie zwar fleissig nutzten, aber eigentlich lieber nicht finanzieren wollen.
Meinetwegen kann Bern bleiben wie es ist, wir sind doch gut unterwegs. Warum können die Aussengemeinden nicht einfach untereinander fusionieren?
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…und die Stadt Bern ist ja wiederum sehr dankbar, dass alles Ungeliebte – von Resag über alternative Wohnzonen bis zur unsäglichen BLS-Werkstätte – in den Westen abgeschoben werden kann: aus den Augen, aus dem Sinn!
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Ich erwarte eigentlich mehr als eine simple Fusion. Klar, eine Eingemeindung von Ostermundigen macht Sinn, das Siedlungsgebiet ist auch Teil des Stadtkörpers. Aber was ist z.B. mit Köniz? Da hat es Quartiere, die sind weit städtischer und bernverbundener als die Quartiere von Ostermundigen. Oder darf Wabern und Liebefeld nie zur Stadt gehören, weil die obere Gemeinde (Köniz Land) nicht zur Stadt will?
«Bern neu gründen» müsste Alternativen bieten, da hat es doch genügend helle Köpfe? Vielleicht wäre ein Modell, die Stadt als Kerngemeinde zu belassen und Fusionen im Speckgürtel zu fördern. Ich stelle mir vor, rund um Bern vier grosse Gemeinden, welche die Brücke bilden zwischen der Innenstadt und dem Land, eine davon wäre Köniz. Die Stadt bliebe die (Bundes-)Stadt und hätte lediglich noch vier Partnergemeinden, die sich ihrerseits mit ganz andern Problemen herumzuschlagen hätten.
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Eine Fusion von Ostermundigen und Bern macht auch aus Sicht der Raumplanung und des Verkehrs Sinn. Eine zusammenhängende Region kann sich dann am besten entwickeln, wenn die Entwicklung auch ganzheitlich vorausschauend geplant wird. Eine Gemeindegrenze in einem solch zusammenhängenden Raum, wie es der Bund-Artikel sehr schön aufzeigt, kann eine sinnvolle regionale Entwicklung verhindern.
Es ist beispielsweise bedauernswert, dass die aktuell geplante Velohauptroute Bern – Ostermundigen an der Gemeindegrenze endet und in Ostermundigen nicht weitergeführt wird. Ebenfalls wenig Verständnis dürften Nutzende des neuen Veloverleihsystems von Bern haben, dass sie ihr Velo vor der Gemeindegrenze zurückgeben müssen. Auch die Stadt Bern hat ein Interesse, dass die Infrastruktur und das Angebot möglichst durchgängig und einheitlich ist. So kann beispielweise eine gute und durchgängige Veloinfrastruktur mehr Leute zum Velofahren animieren und somit stark ausgelastete ÖV-Linien entlasten.
Im Bereich der Raumplanung könnte sich mit einer Fusion Ostermundigen viel direkter bei der Planung der im Stadtentwicklungskonzept Bern vorgesehenen Siedlungserweiterung im Osten Berns einbringen. Im Bereich Wittigkofen plant die Stadt langfristig eine Erweiterung, von welcher Ostermundigen stark betroffen wäre, so dient dieser Raum heute als Naherholungsgebiet sowohl für Stadtbernerinnen und Stadtbernen wie auch für Ostermundigerinnen und Ostermundiger. Dank einer Fusion könnte Ostermundigen ihre Bedürfnisse viel direkter einbringen und so die Erweiterung mitgestalten.
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Natürlich, es wissen es alle. Ostermundigen hat finanzielle Probleme und ein strukturelles Defizit, welches sich auf absehbare Zeit nicht eliminieren lässt. Wer aber den Fusionsgedanken nur darauf reduziert, springt allzu kurz. Warum sollte denn dann auch Bern ein Interesse haben an einer Fusion?
Der ausgezeichnete Bund-Artikel zeigt die Ganze Breite und die vielfältigen Vorteile eine Fusion auf. Ostermundigen hat auch einiges zu bieten: Den Entwicklungsschwerpunkt Behnhof mit Hochhaus und erstmals einem «Dorfplatz», dem Tram in spe, einer lebendigen Siedlungsentwicklung, einem «Quartiergeist», wie er in Bern in Bümpliz, Länggasse, Breitenrain, Lorraine etc. sich entwickelt.
Schliesslich würde sich die Planung auf allen Gebieten stark vereinfachen und die günstigen Wohnungen, welche immer noch zahlreich vorhanden sind, dürften auch städtische Probleme lösen helfen.
Also: Eine Fusion ist eine vielfältige Angelegenheit, welche mit Ausdauer und Umssicht angegangen werden muss – umso aussichtsreicher, je enger die Gemeinden Bern und Ostermundigen von Anfang an zusammenarbeiten, und der Kantopn seine Unterstützung dazu beiträgt.
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«It’s the economy, stupid…» – Bill Clintons Wahlkampfspruch bestätigt sich auch hier wieder: Gemeinden, die finanziell schlecht dastehen, sehen eine Fusion viel positiver als die anderen. Erstaunlich ist das ja nicht, aber es entlarvt die ganzen Diskussionen um Eigenständigkeit, Behördennähe und lokale Identität sehr weitgehend als vorgeschobenes Geschwurbel. Wenn man dieses mal weglässt, bleiben als wirklich greifbare Auswirkung einer Fusion: bessere Steuergerechtigkeit, weniger Verwaltungsaufwand, und mehr Mitbestimmung über regionale Fragen. Also dann!
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