Sei es um eine tiefgründige Debatte zu lancieren oder bloss um Dampf abzulassen: Die Nutzer von Kommentarfunktionen verfolgen nicht immer die gleichen Ziele. So entstehen auch unter «Bund»-Artikeln Diskussionen von verschiedener Qualität. Dennoch können die geführten Lesergespräche oft neue Perspektiven aufzeigen, Gedanken anregen oder übersehene Aspekte ans Licht bringen. Deshalb wollen wir von Ihnen wissen, wo Ihre Beziehung mit der Kommentarfunktion steht.
Bitte beachten Sie: Anonyme Beiträge oder Texte, die unter offensichtlich falschem Namen verfasst wurden, können wir leider nicht veröffentlichen. Ansonsten gelten im «Stadtgespräch» dieselben Regeln wie auf der «Bund»-Webseite. Diese Vorgaben finden Sie an dieser Stelle. Besten Dank für Ihr Verständnis.
Meine Beiträge werden zu ca. 80% zensiert und ich werde aus diesem Grund mein Abo nicht mehr erneuern. Da der Bund ca. eine von sechs täglichen Zeitungen ist, die ich lese, werde ich in Zukunft eine ausländische Zeitung berücksichtigen, die günstiger und besser ist. Berichte sind teilweise sehr oberflächlich und weisen je nach Thema viele fachliche Fehler auf. Kritik ab Bund ist nicht gewünscht.
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Es ist interessant, in den Kommentarforen zu lesen, was die Schreibenden bewegt und warum. So scheint z. B. die Müllentsorgung und der Umgang mit der Polizei auf mehr Echo zu stossen als die mögliche Kürzung der Sozialhilfe – man glaubt irrtümlicherweise, dass Durchschnittsbürger mit dem Abfall und den Ordnungshütern zu tun haben, aber nichts mit dem Sozialdienst.
Ein paar fehlende Kommas (pardon: Kommata) oder kleine Fehler sollten nicht des Aufhebens wert sein. Der Inhalt ist doch noch wichtiger als die Verpackung.
Im übrigen ist auch hier die bekannte Regel nützlich: schreibe nix in ein elektronisches Medium, das der Arbeitgeber, die Nachbarn, die Schwiegermutter oder Polizei und Steuerbehörden nicht lesen sollen.
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Für mich ist die Funktion der elektronischen Leserbriefe ganz klar da, um meine Meinung direkt den zuständigen Personen kund zu tun. Dank diesem Instrument der Pressefreiheit und Demokratie kann ich meine Meinung z.B. direkt an Frau Bundesrat Amherd mitteilen (was läuft da schief, warum wird so viel Geld für unnützes Zeugs und Ineffiktivität im „Verein Berner Sennenhunde“ zum Fenster herausgeschossen etc.). Da ich weis, dass via Pressesprecher- und Offiziere (Argus etc) die Zeitungen genau gelesen werden, finde ich das sinnvoll.
Vereinzelt wurden aber meine Kommentare auch schon zensiert und gelöscht, was mich traurig macht, da dies nicht in eine Demokratie gehört. Ich bin z.B. nicht gegen die Armee, aber Missstände, die seit Jahrzehnten bekannt sind und immer noch gedeckt werden, finde ich im 2019 unzumutbar und einfach eine Frechheit an uns Steuerzahlern und genau dieses Fehlverhalten in Beschaffung, Verwaltung und Ausführung macht mich wütend und wird sich bestimmt in den nächstem Abstimmungen niederschlagen. Dies finde ich angesichts der sich zuspitzenden Sicherheitslage traurig und unmöglich, da wir eine starke Armee als Reserve brauchen (Verstärkung Polizei bei Anschlägen etc).
Und wenn ich mit meinem extrem breiten Berufswissen diverser Branchen sehe, was z.T. für Unfug von Journalisten geschrieben wird, da sie gewisse Themen wie die Berufsschifffahrt (ich weise unter anderem 4 Jahre Erfahrung inkl. Berufsausbildung auf) überhaupt nicht kennen können, aber trotzdem mit der Arroganz, die nur studierte Landratten haben können (sorry, aber das Leben dort ist wie im Militär und die Sprache auch), über solche Themen schreiben, löst das in mir blankes Entsetzen aus: Fachwörter total daneben, totales Unverständnis für dieses spezielle, extrem internationale, militärische und harte Umfeld, Grundlagen fehlen total… Und dann greife ich ein, da mir dies zuwieder geht und korrigiere und probiere Fachwissen an „Landratten“ zu vermitteln, damit sie bei Interesse Grundlagen verstehen lernen und das nächste Mal mehr Ahnung haben.
Politisch aktiv und engagiert in der heutigen Zeit zu sein bedeutet für mich nicht mehr, einer verstaubten, alteingesessenen Partei anzugehören, sondern direkt aktiv mit Kommentaren zu sein, um Misstände zu bekämpfen und meinen Staat und meine Demokratie zu schützen. Danke, liebe Redaktion, dass Ihr übrigens aus total desaströsen Berichten lernt und Euch verbessert. Ich stehe Euch gerne für fachliche Beratungen (z.B. Schifffahrt etc) zur Verfügung, wünsche aber keinen Besuch von Euch.
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Ich halte mich von politischen Themen eher fern. Man könnte mich eh nirgends positionieren. Ich schreibe gerne als wissenschaftlich denkender Mensch, der trotz allem sehr spirituell veranlagt ist, vor allem in Themen zu Wissenschaft und Gesundheit, weil ich da über ein grosses Wissen und über viele Zugänge verfüge.
Die meisten Artikel sind mangelhaft, nur einseitig beleuchtet und etwas Salz in der Suppe in Form von punktueller Mehrinformation schadet nicht. Leider werden Kommentare die mit wissenschaftlichen Quellenangaben versehen sind , z.B. einer DOI Nummer, weniger (eigentlich nie) veröffentlicht als Behauptungen individueller Art.
Unverständlich ist mir, dass sich dagegen politische Kommentarschreiber fast alles unter der Gürtellinie erlauben dürfen und es wird trotzdem veröffentlicht. Der Bund sollte da strenger regulieren.
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Mir dient das Lesen dazu, mich zu unterhalten, zu sehen wie gut es mir doch geht weil ich zufrieden bin und nicht von Frust und Hass geleitet werde. Ich bin auch auf keiner Mission oder extrem. Danach geht es mir immer gut und ich bin noch zufriedener.
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Ich lese die auch und schreibe hin und wieder was. Ich ärgere mich jedoch immer wieder über die vielen Grammatik-, Orthographie- und Kommafehler in den Texten. Manchmal verstehe ich auch nicht mal, was gemeint ist. Kommentare voller Fehler sollten meiner Meinung nach nicht aufgeschaltet werden.
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Ich habe bei vielen Themen schon mehr gelernt aus den Kommentaren als aus dem Artikel. Es diskutieren ja oft Fachleute mit. Einige Artikel, Autorenkommentare oder Blogbeiträge in den Zeitungen sind ja auch wirklich so schwach recherchiert oder tendenziös angespitzt dass erst die Kommentare die nötige Tiefe liefern. Hilft gegen Blasenbildung.
Ob die Kommentarmöglichkeit unter dem Strich trotz all der Fake News, Shitstorms und Verschwörungstheorien positiv ist? Ich würde sagen: solange genug engagierte und an der Wahrheit interessierte Personen kluge Argumente ins Feld führen, ja.
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Ich finde die Kommentare inder Regel schon sehr interessant. Ich kommentiere auch selber relativ häufig. Meine Kommentare werden zu ca. 33% nicht veröffentlicht obwohl ich eigentlich das Gefühl habe sie seien relativ okay. Vielleicht bin ich einfach ein Hater ohne es zu wissen.
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Ich muss Max Stucki beipflichten, Onlinekommentare dienen oft Wutbürgern, Verschwörungstheoretikern und Fremdenfeindlichen als Plattform. „Fakenews und nachweislich falsche Zahlen werden ohne Quellenangabe wiederholt bis sie zu alternativen Fakten werden.“ Dies ist aber genau der Grund, warum ich die Kommentarspalten gebrauche. Ich möchte solchen Parolen Gegenwehr leisten. Eine Diskussion entsteht aber nur selten, was ich als Nachteil empfinde.
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•Wieso nutzen Sie die Kommentarspalten?
Technisch zeitgemässes Surrogat für den Leserbrief.
•Wie erleben Sie die darin geführten Diskussionen?
Diskussionen sind per se immer positiv.
•Was treffen Sie dabei öfter an: Emotionen oder Sachlichkeit?
Nüchtern betrachtet Sachlichkeit. Des Öfteren ist allerdings fast erschreckend, von welch sachlich falschen Voraussetzungen Kommentierende ausgehen. Bsp.; Kindes- und Erwachsenenschutz. Meist muss man sagen: Machen Sie sich doch mit der Rechtslage vertraut, bevor Sie sich äussern. Nur müsste man das eben auch der Politik und sogar Journalisten und Journalistinnen sagen.
•Sollten die Diskussionen auf «derbund.ch» strenger moderiert werden?
Nein!
•Bei welchen Themen schätzen Sie die Kommentarfunktion besonders?
Lokales und Kantonales
•Und bei welchen Themen führen Leserdiskussionen meist zu nichts?
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Die Kommentarspalte ist leider zu flüchtig. Sie sollte ausgebaut werden in ein richtiges Diskussionsforum, so dass man die Kommentare auch später noch findet, wenn der zugehörige Artikel längst nicht mehr über die Website auffindbar ist. Manche Themen bieten nun mal Diskussionsstoff für mehrere Tage.
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Kommentare schreiben bringt nichts:
Viele werden nicht veröffentlicht sondern zensiert. Ich wüsste nicht wo (ausser einmal und da absichtlich „sagt ein iv-betrüger“ schrieb ich und dieser Kommentar war tatsächlich kurz online!). Sonst war ich anständig. Werden trotzdem oft nicht veröffentlicht.
Hauptsächlich sind wutbürger die schreiben.
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Ich kann den Onlinekommentaren nichts Positives abgewinnen. Vielmehr als einer konstruktiven Diskussion dienen sie oft Wutbürgern, Verschwörungstheoretikern und Fremdenfeindlichen als Plattform ihre Parolen zu verbreiten. Fakenews und nachweislich falsche Zahlen werden ohne Quellenangabe wiederholt bis sie zu alternativen Fakten werden. Dabei spalten die Kommentare durch ihre Aggresivität die Gesellschaft und schaden der direkten Demokratie.
Ich bin überzeugt, dass die Kommentar-Schreibenden der Gratis-Onlinemedien auch in der Schweiz nicht einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung entsprechen. Meines Erachtens sind die Kommentarspalten eine negative Visitenkarte seriöser Verlagshäuser. Es wäre ein verantwortungsvoller und wünschenswerter Schritt der Verlagshäuser Onlinekommentarefunktionen trotz Werbeumsatzeinbussen zu schliessen oder durch weniger kurzlebige Formate wie die „Stadtgespräche“ zu ersetzen.
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In der Tat werden, wie auch Boris Norkgath schreibt, auch anständig und sachlich verfasste Beiträge gelöscht bzw. werden nie veröffentlicht. Wenn schon ein Raum gegeben wird, soll dieser nicht mit harter Zensur beschnitten werden. Ob es nun den Redakteuren passt oder nicht.
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Beitrag der Redaktion:
Sin die Beiträge wirklich anständig und sachlich verfasst, gibt es keine Gründe, diese Texte nicht zu veröffentlichen. Es kann aber sein, dass Redaktion und Kommentar-Autor dies unterschiedlich beurteilen. Unsere Richtlinien finden Sie unter diesem Link: Wie Sie bei uns online kommentieren.
Auf inhaltlich Zensur verzichten wir. Allerdings sind wir als Online-Plattform verantwortlich für die Texte, welche wir öffentlich zugänglich machen. Beiträge, die allenfalls straf- oder zivilrechtlich relevant sein können, veröffentlichen wir deshalb nicht.
Beste Grüsse
Christian Zellweger, Redaktion Der Bund.
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Als regelrechter Vielschreiber kann ich das teilweise bestätigen, was Herr Klopp hier schreibt. Was durch die Kontrolle durchkommt und was nicht ist nur sehr schwer abzuschätzen. Vielfach werden sogar harmloseste Kommentare nicht veröffentlicht, was in mir den Verdacht weckt, dass hier (beziehungsweise in dem fernen Land, wo das aus Budgetgründen zeitweise gemacht wird) nicht immer ganz seriös gearbeitet, beziehungsweise der falsche Knopf gedrückt wird. So kommt man dann wohl auf die Quote von 30% Ausschuss. Kommt dazu, dass manchmal Kommentar A heute veröffentlicht wird und Kommentar B nicht, am nächsten Tag schreibe ich Kommentar B noch einmal und diesmal kommt er problemlos durch. Will sagen: Die Richtlinien sind eher vage formuliert und werden zum Teil übervorsichtig ausgelegt. Oder sie verschwinden wegen technischer Unzulänglichkeiten ab und zu im digitalen Nirwana, kann ich nicht beurteilen.
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Habe auch schon erstaunt den Kopf geschüttelt, weil ein Kommentar meinerseits nicht veröffentlicht wurde, obwohl ich mir kein Übertreten der Richtlinien bewusst war. Hier wünschte ich mir mehr Transparenz bzw. eine Rückmeldung. Ansonsten komme ich nur auf dumme Gedanken…
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In den Anfängen dieser Online-Zeitung wurden Kommentare nicht überprüft, sondern sofort veröffentlicht. Natürlich gab es da auch beleidigende Äusserungen, aber sowas muss man aushalten können – zudem haben sich die entsprechenden Schreiber damit ja selber disqualifiziert. Jedenfalls ergaben sich da zuweilen hochinteressante Diskussionen, was mit dem heutigen Freischaltemodus nicht mehr möglich ist. Schade.
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Beitrag der Redaktion:
Herr Norkgath, nach geltender Rechtssprechung haften Online-Plattformen für die Inhalte, welche sie veröffentlichen – das gilt auch für Leserkommentare. Nur schon deswegen müssen wir überprüfen, ob Kommentare strafrechtlich relevante Inhalte haben oder zu zivilrechtlichen Ansprüchen führen könnten.
Interessante Diskussionen sollten auch ohne Beleidigungen möglich sein.
Beste Grüsse
Christian Zellweger, Redaktion Der Bund
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Meine Kommentare sind „mit Anstand“ geschrieben und nie rassistisch, beleidigend oder ehrverletzend. Trotzdem kommt kaum einer durch. Das ist einer der Gründe, weshalb ich das Abo beim Bund nicht verlängert habe.
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Beitrag der Redaktion:
Guten Tag Herr Norkgath, es ist natürlich sehr schade, wenn Sie das Abo deswegen nicht verlängert haben. Die detaillierten Regeln für die Kommentarspalte auf unserer Webseite – welche im übrigen auch für das Stadtgespräch gelten – finden Sie unter diesem Link: Wie Sie bei uns online kommentieren. Wenn Sie finden, dass Ihre zurückgehaltenen Kommentaren diesen Richtlinien entsprechen, wenden Sie sich doch an leserservice@newsnetz.ch. Bitte beachten Sie aber auch, dass kein Recht auf Publikation von Kommentaren besteht und dass wir uns aufgrund der Vielzahl an Rückmeldungen vorbehalten, keine Begründung für eine Nicht-Publikation zu liefern.
Beste Grüsse
Christian Zellweger, Redaktion Der Bund.
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dass sich der BUND aufgrund der Vielzahl an Rückmeldungen vorbehält, keine Begründung für eine Nicht-Publikation zu liefern, ist Jammer schade, hilft gerade nicht, die Richtlinien bewusster zu machen, kann als Willkür wahrgenommen werden und ist weit von einer Moderation entfernt,
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Ich finde es sehr interessant zugleich aber auch sehr gefährlich und bedenklich, wie oft die Themen auf das Ausländerthema gelenkt werden.
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Kommentarspalten dienen dem Kommentieren. Von einer Diskussion würde ich nicht schreiben. Dafür fehlt mir schon zumindest einmal die Funktion, dass jemand einen Kommentar zum selben Artikel oder zu meinem Kommentar abgegeben hat.
Ich bin ab und an verblüfft darüber, wie heftig kommentiert wird. Ab und zu bin ich darüber auch am Kopfschütteln. Die meisten Kommentare lese ich nicht als sachlich, was ich schade finde, weil auch dadurch einzig Distanz geschaffen wird. Komplementär zum Kommentarfeld! Da frage ich mich schon auch, ob gegengelesen wird.
Dass moderiert wird, habe ich noch nie bemerkt. Müsste ja durch einen Kommentar seitens «Bund» geschehen. Eingreifen durch Löschen von Kommentaren würde ich eher als Zensur bezeichnen und sicherlich nicht als Moderation. Ich glaube nicht daran, dass Kommentare zu nichts führen, jedoch führen sie nicht zu der scheinbar erwünschten Diskussion. Diskussionen benötigen eine Unmittelbarkeit, die hier nicht im Rahmen vorgesehen ist.
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