Dieses Jahr war alles anders. Die Coronavirus-Pandemie hat Gewohnheiten gebrochen und Umdenken erfordert. Wie erlebten Sie das Pandemie-Jahr? Und woran konnten Sie sich trotzdem erfreuen?
Insbesondere das halbe Jahr nach einem fast unbeschwerten Sommer war für Bern ermüdend: Der Rückblick auf ein schwieriges Jahr. Wobei ganz alles ging dann doch nicht schief. Es hätte ja auch noch schlimmer kommen können, wie Sie in diesem nicht ganz ernst gemeinten Jahresrückblick lesen können. Wir wollen von Ihnen wissen:
- Wie anstrengend war für Sie das Corona-Jahr?
- Wie erlebten Sie den Moment, als die Schweiz in den Lockdown ging?
- Welche positiven Erlebnisse hatten Sie trotz respektive gerade wegen der Pandemie?
- Was haben Sie dieses Jahr am meisten vermisst? Welche Einschränkungen fielen Ihnen besonders schwer?
- Hat Corona Veränderungen gebracht, die Ihrer Meinung auch nach der Pandemie Bestand haben sollten?
- Wie hat sich der Kanton Bern im Krisenjahr geschlagen? Wo waren Sie mit dem Krisenmanagement der Kantonsregierung zufrieden, wo nicht?
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Es war ein besonderes Jahr, aber nicht nur im negativen Sinne. Beängstigend, aber auch etwas fasziniert, verfolgte ich die Ausbreitung der unsichtbaren Gefahr, die weltumspannend und für alle Leute noch unbekannt war. Das gab es in dieser Form noch nie. Fachleute gab es plötzlich keine mehr.
Weil ich pensioniert bin, habe ich mindestens finanziell keine Sorgen. Gesundheitlich jedoch schon. Obwohl ich mich körperlich top fühlte – immerhin legte ich zu Fuss im vergangenen Jahr 3’000 km zurück – erwischte mich das Virus. Drei Tage auf der IPS bangten ich und meine Lieben um mein Leben, wegen des Phänomens einer „überschiessenden Immunität“. Wundersamerweise schaffte ich die Genesung.
Nun hoffe ich, dass die Pandemie mit Hilfe der Impfung einem Ende entgegen geht, die Menschheit etwas daraus lernt und vor allem das noch grössere Problem des Klimawandels nicht mehr ignoriert.
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Die schwierigste Zeit des Jahres habe ich im Januar und Februar erlebt. Für mich war klar, dass dieses Virus die Welt treffen wird und dass es Jahre dauern wird, bis wir den richtigen Umgang damit finden werden. Dass die Krise in vielen Ländern der Welt die Ärmsten am härtesten treffen wird, hat mich beelendet und tut es noch immer. Zwei Dinge sind im Laufe der Pandemie immer klarer geworden: Es braucht eine gerechtere Verteilung der Einkommen und Güter und wir müssen zugunsten der Natur unsere übersteigerten Bedürfnisse zähmen. Um dies zu erreichen, braucht die Menschheit eine umfassendere Bildung, die der Entwicklung eines gesunden Körpers, einer intakten Seele und eines starken Geistes dient. Die Pandemie kann zum Impulsgeber für eine bessere Menschheit werden und diese brauchen wir, wenn die Erde weiterhin unsere Heimat bleiben soll.
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Der Verzicht auf Auslandferien, klar. Alles in allem war es für mich aber nicht so sehr anders. Doch in meinem Berif – ich arbeite in der Pflege – haben sich einige Dinge verändert: immer Masken tragen, kein Händeschütteln, demente Menschen nicht abholen können, da sie nicht verstehen wieso ich eine Maske trage, plötzlich morgens vor 6 überfüllte Züge, mehr daheimsein.
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Das Coronajahr 2020 hat die üble Egoseite der Menschen an den Tag gelegt. Die meisten halten sich einen Dreck an die Regeln. Party und Egotrip ist allem Anschein nach der neuste Trend. Wie abscheulich und hässlich viele Menschen doch sind.
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Privat hatte ich sehr viel Glück und hat mich mit meinen Liebsten zusammengeschweisst aber im Beruflichen brach physisch und psychisch einiges zusammen. Letzteres ist nun langsam wieder im Aufbau aber es braucht seine Zeit, um zu heilen.
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Die Zeit hat mit all den Massnahmen auch etwas Entspannendes: wenn man nichts DARF, dann MUSS man auch nichts. Das ist etwas pauschal ausgedrückt, aber ich erlebe es so.
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Der Spaziergang
In Zeiten von Corona
Wenn ich am morgen früh aufsteh,
Das ist jetzt ziemlich spät,
Dann geh ich stracks auf das Abe,
Wozu die Blase rät.
Spaziere in die Küche dann
Und braue den Kaffee.
Ich höre stets den Radiomann,
Mit selbem Jemine.
Ins Badezimmer führt der Weg,
Ganz zackig unter Brause.
Ich widme mich der Körperpfleg
Und bleibe in der Klause.
Es führt der Gang zum Kleiderschrank,
Doch ich muss nichts anziehen.
Bin selbst im Morgenrock noch schlank,
Und ich darf auch nicht fliehen.
Die Stube ist mein Hauptrevier,
Hab Zelte aufgeschlagen.
Ich bin mein eignes Hundetier
Und hab auch was zum Nagen
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